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So entwickelst du dein persönliches Investment-Risikoprofil

Aktualisiert: 1. Feb.

Investieren ist mehr als nur Zahlen und Märkte – es ist eine Kunst, die nicht nur finanzielle Renditen, sondern auch deine persönlichen Ziele und Risikobereitschaft berücksichtigt. In diesem Artikel werden wir uns darauf konzentrieren, wie du dein persönliches Risikoprofil entwickeln kannst, um kluge und auf dich zugeschnittene Investitionsentscheidungen zu treffen.


Die Balance ist entscheidend zur Entwicklung des persönlichen Risikoprofils

Das eigene Risikoprofil zu ermitteln ist höchst individuell und von vielen Faktoren abhängig. Generell geht es hier um die Frage, wieviel Geld du in ETF‘s oder Aktien investieren möchtest und wieviel % deines Vermögens du lieber risikoarm anlegen möchtest.


Eine allgemeine Faustformel für langfristige Anleger:innen ist:

100 - Dein Lebensalter = % deines Vermögens welches du investieren solltest.

Das heißt, wenn du 30 Jahre alt bist gilt 100-30 = 70, dass du ca. 70% deines Vermögens an der Börse anlegen kannst.



Faustformel individuell auf dich anpassen

Wir persönlich nehmen den Notgroschen übrigens aus dieser Rechnung immer heraus! Das heißt wir investieren ca. 70% unseres Vermögens in ETFs, da wir mit einem langfristigen Fokus von mehreren Jahrzehnten rechnen. 30% könnten wir nun z.B. in Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit investieren. Das heißt aber auch: Dieses Geld ist 10-Jahre gebunden und wir kommen nicht dran. Deshalb betrachten wir den Notgroschen separat. Wie überall muss man prüfen, ob die Faustformel aufs eigene Leben passt und hier und da nachschärfen: Du planst ein Haus oder ein Kind oder hast bereits eine kleine Familie? Du sparst nebenbei noch für eine Weltreise oder ein Sabbatical? All das sind Faktoren, die dein persönliches Risikoprofil beeinflussen können und dafür sprechen weniger Geld zu investieren, sondern auf einem Tagesgeldkonto zu sparen.


An der Börse gilt der gleichzeitig der Leitsatz: Keine Rendite ohne Risiko! Das bedeutet, wenn du Rendite machen willst, musst du bereit sein ein gewisses Risiko mit deinen Investments einzugehen. Ein Portfolio, welches sich auf breitgestreute Indexfonds / ETFs stützt ist hierbei bereits deutlich diversifizierter, und dadurch risikoärmer, als Investments in Einzelaktien. Zu diesem Thema könnt ihr auch ausführlich bei Gerd Kommer in "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs"* nachlesen.




Dein persönliches Riskoprofil ermitteln! So gehst du Schritt für Schritt vor:

1. Selbstreflexion: Verstehe deine finanziellen Ziele und Werte

Bevor du dein Risikoprofil festlegst, ist es wichtig, deine finanziellen Ziele und persönlichen Werte zu verstehen. Überlege, welche finanziellen Meilensteine du erreichen möchtest: Wie etwa der Kauf eines Hauses, die Finanzierung der Ausbildung deiner Kinder oder die Vorbereitung auf die Rente. Kläre auch deine Einstellung zum Risiko, indem du überlegst, wie gut du mit Kursschwankungen umgehen kannst. Ganz klar spielt hierbei auch deine ganz persönliche Situation eine Rolle: Bist du festangestellt oder selbstständig? Hast du schon Erfahrung mit Investments am Aktienmarkt? Wie viele Personen sind von dir finanziell abhängig?


2. Finanzielle Situation analysieren: Einnahmen, Ausgaben, Schulden

Eine umfassende Analyse deiner finanziellen Situation ist der nächste Schritt. Schau dir deine Einnahmen, Ausgaben und bestehenden Schulden genau an. Dies gibt dir einen klaren Überblick über deine finanzielle Stabilität und hilft bei der Festlegung eines Investitionsplans, der zu deiner aktuellen Situation passt. Am Anfang hilft dir dabei ein Haushaltsbuch (hier findest du unsere Vorlage) oder eine Haushaltsbuch-App*!


3. Zeitrahmen festlegen: Kurz- oder langfristige Ziele

Bestimme, wann du auf das investierte Geld zugreifen möchtest. Kurzfristige Ziele erfordern oft konservativere Anlagestrategien, um das Risiko von Wertverlusten zu minimieren. Für langfristige Ziele kannst du dagegen etwas risikoreichere, aber potenziell renditeträchtigere Anlagen in Betracht ziehen.


Generell sagt man, dass sich ein Investment am Aktienmarkt erst ab ca. 10 Jahren Anlagedauer wirklich rechnet und eventuelle Kursschwankungen ausgesessen werden können. Sollte dein Anlagezeitraum darunter liegen, macht es eher Sinn auf risikoarme Finanzprodukte zu gehen.


4. Risikotoleranz verstehen: Wie viel Risiko kannst du verkraften?

Jeder Mensch hat eine individuelle Risikotoleranz – die Fähigkeit, Kursschwankungen und mögliche Verluste zu ertragen. Stelle dir vor, wie du dich in verschiedenen Szenarien fühlen würdest, und frage dich, wie gut du nachts schlafen könntest, wenn der Markt schwankt. Diese Selbsteinschätzung hilft dabei, das richtige Maß an Risiko für deine Investitionen zu finden:


"Manche Menschen sind besser darin, Risikoschmerzen auszuhalten, zu ignorieren oder sogar wegzulächeln. Wer zu dieser Gruppe gehört, hat die Chance auf ein entsprechend größeres Endvermögen."

Souverän investieren mit Indexfonds und ETFS, 
Gerd Kommer (2018, S. 388)


5. Diversifikation: Risiko streuen für mehr Stabilität

Diversifikation ist ein Schlüsselelement, um das Risiko zu minimieren. Streue deine Investitionen über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen, um das Gesamtrisiko zu verringern. Dies hilft, mögliche Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen auszugleichen.


Wir haben unser Portfolio zum Beispiel auf Basis des Weltportfolios aufgebaut. Hier findest du mehr Infos darüber: 🔗 Unsere Investmentstrategie: Das Weltportfolio


6. Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung: Flexibilität ist entscheidend

Dein persönliches Risikoprofil ist nicht in Stein gemeißelt. Lebensumstände ändern sich, genauso wie die Finanzmärkte. Überprüfe regelmäßig deine Investitionen und dein Risikoprofil. Passe sie an veränderte Ziele, Risikotoleranz und Marktbedingungen an.


So hat sich zum Beispiel auch unser persönliches Risikoprofil von 2020 bis heute Ende 2023 entwickelt:


Fazit: Investieren mit Bedacht

Die Entwicklung eines persönlichen Risikoprofils erfordert Zeit, Selbstreflexion und eine ehrliche Bewertung deiner finanziellen Situation. Indem du deine Ziele, Werte und Risikotoleranz verstehst, kannst du eine Investitionsstrategie entwickeln, die nicht nur Renditen maximiert, sondern auch dein finanzielles Wohlbefinden und deine langfristigen Ziele berücksichtigt. Investiere mit Bedacht und gestalte deine finanzielle Zukunft aktiv mit!


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