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Frugalismus: Die 6 größten Vorurteile

Aktualisiert: 23. Okt. 2023

Wir bezeichnen uns selbst als Frugalisten. Das heißt wir konsumieren bewusst und sparen im Alltag Kosten ein, um dieses Geld zu investieren. Der Ursprung geht auf die FIRE - Bewegung in den USA zurück: "Financial Independence, Retire Early". Ziel ist, sich durch das gesparte Geld die eigene Unabhängigkeit zu schaffen und von einer regelmäßigen Arbeit frei zu werden. Durch die Reduktion der Lebenshaltungskosten und Erhöhung der Einnahmen streben wir eine möglichst hohe Sparquote pro Monat an und investieren gespartes Geld langfristig, um schließlich von dem Ersparten leben zu können. Mehr Infos zum Frugalismus und wie wir sparen & investieren findest du unter der entsprechenden Rubrik auf unserer Website.


Frugalismus - Vorurteile

Der Frugalismus wird in den Medien oft negativ und völlig überspitzt dargestellt. Mit absolutem Verzicht, komischen Klamotten, "eigenen" Lebensweisen im Alltag und einer komplett minimalistischen Wohnung.

Genau das leben wir aber nicht!

Für uns steht der bewusste Konsum im Vordergrund, sowie das Maximieren unserer Sparquote. Aber eben nicht um jeden Preis! Wenn wir uns mit Leuten aus der unserer Finanz-Community persönlich treffen bekommen wir daher oft ein Feedback, welches uns zum schmunzeln bringt. Nämlich - "Ihr seid so normal!" Deshalb schauen wir uns jetzt mal die größten Vorurteile im Detail an und stellen dem Gegenüber wie wir leben!


Vorurteil 1: "Man muss verzichten & sich einschränken"

Machen wir nicht! In den sozialen Medien wird oft suggeriert, dass man immer das neueste, größte und tollste Produkt xyz braucht, um glücklich zu werden. Wir glauben schon lange nicht mehr daran! Werbung & Anzeigen sind bewusst so gewählt, dass sie ein Mangelbewusstsein auslösen. Daher verzichten wir nicht, sondern lassen uns einfach nicht ständig verleiten.


Durch die bewusste Reflexion unseres Kaufverhaltens haben wir festgestellt: Wir wissen ganz genau was wir haben und darüber hinaus benötigen. Mehr brauchen wir einfach nicht!



Vorurteil 2: "Man darf nichts neu kaufen: Nur Second Hand"

Absoluter Quatsch! Auch wir kaufen regelmäßig Dinge vom ersten Markt und ja, auch Kleidung und Markenklamotten.

Aber - viele Frugalisten interessieren sich auch für Nachhaltigkeit und die globalen Auswirkungen von Konsum. Und Fakt ist, dass diese weitreichende Folgen mit sich bringen. Daher entscheiden sich viele Frugalisten dazu Second Hand zu kaufen. Angenehmer Nebeneffekt: Die Dinge sind genauso gut und sogar deutlich preiswerter!

Das Thema ist komplex und unglaublich facettenreich. Super Doku's zum Einstieg sind unter anderem "Minimalismus - Weniger ist jetzt" & "Der Verbrauchermarkt: Ein kaputtes System" auf Netflix. Wer lieber liest dem können wir das folgende Buch ans Herz legen*:




Vorurteil 3 - "Man wohnt klein & minimalistisch"


Viele Frugalisten wohnen auf kleinem Wohnraum, z.B. einer 1-2 Zimmer Wohnung mit sehr wenig Möbeln.


Auch hier gilt: Jede:r so wie er/sie mag! Wir wohnen in einer 70 qm 3-Zimmer Wohnung und bei uns sieht es aus wie bei vielen von euch zuhause auch: Hauptsächlich nach Ikea und hier & da dekoriert. Natürlich könnten wir uns mehr Wohnfläche leisten, benötigen sie aber nicht. Wir schauen einfach ganz genau hin was wir brauchen, was nicht und lassen uns nicht von irgendwelchen Trends zu Neuanschaffungen drängen.



Vorurteil 4 - "Man hat kein Auto"


Wir hatten lange sogar zwei. Auch hier: Wir haben es intensiv auf den Prüfstand gestellt, ob wir auch mit nur einem Auto auskommen würden und das eine Auto sogar für 5 Monate an einen Kumpel ausgeliehen. Als Plan B hatten wir CarSharing angedacht.


Da wir beruflich beide viel unterwegs sind, haben wir im Alltag aber schnell gemerkt: Wir brauchen zwei Autos. Aber: Autos sind für uns sehr zweckmäßig, kein Statussymbol und bringen uns ausschließlich von A nach B. Daher sind beide Autos bereits als Gebrauchtwagen zu uns gekommen und werden hier bis zum Ende gefahren. Wenn du also im Alltag auf ein Auto angewiesen bist, macht es absolut Sinn bei Anschaffung nach einem Gebrauchtwagen Ausschau zu halten. Denn der Wertverlust bei einem Neuwagen beträgt alleine im ersten Jahr 24% und in den ersten drei Jahren nach Anschaffung sogar bis zu 36% (Quelle: bussgeldkatalog.org).



Vorurteil 5 - "Raus aus dem Hamsterrad"

Viele Finanz-Coaches werben damit, dass du durch die finanzielle Unabhängigkeit endlich "aus dem Hamsterrad" aussteigen kannst. Wollen wir aber gar nicht: Wir mögen unsere Jobs & vor allem die Kolleginnen und Kollegen sehr gerne!


Unser Ziel ist es, uns unsere Zeit zukünftig frei einteilen zu können und uns ganz bewusst für oder gegen eine Anstellung / mehr oder weniger Wochenstunden entscheiden zu können. Und das geht nur mit entsprechendem finanziellen Polster im Depot.


Hier findet ihr einen Blogartikel von uns, der ausführlich beschreibt warum wir finanziell unabhängig werden möchten und wie wir diese frei gewordene Zeit dann zukünftig nutzen wollen: Warum wir finanziell unabhängig werden wollen!



Vorurteil 6 - "Heute verzichten, um in Zukunft zu leben"


Auch das leben wir ganz anders: Wir lieben schöne Urlaube, aufregende Reisen und erkunden Europa mit unserem selbstausgebauten Camper-Van. Mit Freunden und der Familie gehen wir gerne in Restaurants essen, auf Konzerte oder sogar in Clubs und Bars feiern!


Nur machen wir das halt nicht ständig, sondern zu ausgewählten Anlässen. Dafür gibt es ein Extra-Sparkonto mit dem Titel "Urlaub & Freizeit", auf welches wir regelmäßig sparen. So bleiben wir im Budget. Dann überlegen uns sehr bewusst was uns Freude bringt und gönnen uns das vom Spaßkonto. Wie genau wir zu zweit als Paar budgetieren findet ihr in diesem Blogartikel: How to... Digital sparen & budgetieren!



Unser Fazit ist eindeutig:

Der Frugalismus ist wie eine Ideologie, die von der Anhängern bzw. der Community so individuell ausgelebt werden darf, wie es für dich persönlich passt. Hierbei geht es nicht darum sich mit anderen zu messen, sondern so zu leben wie es für einen selbst passt.


Wenn du dir ein realistisches Bild vom Frugalismus machen willst, dann bietet sich das Buch "Rente mit 40" von Florian Wagner an:


Er interviewt unter anderem Menschen, die die finanzielle Freiheit bereits erreicht haben und zeigt auf wie sie leben. Im Buch und in den Interviews mit Frugalisten aus ganz Europa lernt man vor allem: Der Lebensstil ist unglaublich individuell! Und wenn man sich dann doch messen möchte, dann doch bitte immer nur im Vergleich mit dir selbst 😊



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